Kolumban
"Kolumban ist einer der Väter Europas": Zitat (1950) von Robert Schuman, einem der Gründer des heutigen Europa
Kolumban (um 540 - 615) ist ein irischer Mönch aus dem Frühmittelalter und einer der Architekten des christlichen Europa, das auf Klostergrründungen aufbaute und sich über ganz Gallien bis nach Norditalien erstreckte. Ein gutes Beispiel ist die Stadt St. Gallen in der Schweiz, die den Namen eines seiner irischen Gefährten – Gallus – trägt. Dieser blieb 612 als Einsiedler an dem Ort, wo später eine Abtei entstand, die sich zu einer blühenden Stadt entwickelte.
Kolumbans Briefe an die Könige und Päpste der damaligen Zeit, seine Anweisungen aber auch seine Gedichte sowie die Vita Columbani, die 25 Jahre nach seinem Tod geschrieben wurde, offenbaren sein spirituelles Engagement und sein inneres Bedürfnis, auf Menschen aller Art zuzugehen. Sie zeigen aber auch eine perfekte Beherrschung der freien Künste, einen Humanisten und Visionär, der um 604 in seinem Brief an Papst Gregor den Großen, der von Historikern gerne zitiert wird, einer der ersten ist, der Europa als eine politische Einheit sieht.
Seine beispiellose geistige Grösse gibt auch heute noch Anlass, über seinen Satz nachzudenken: «wem man die Freiheit wegnimmt, dem nimmt man die Würde weg».
Die Via Columbani bietet die Möglichkeit, dieses vergessene Erbe kennen zu lernen. Im Rhythmus des Wanderns und in den Begegnungen mit Menschen, Kulturen und Landschaften, auf nationalen und regionalen Routen von insgesamt 8000 km Länge in 20 Regionen und 9 verschiedenen Ländern, kann vertieft über die grossartigen Schätze Europas nachgedacht werden.